Was ist ein Hamamtuch?

Das orientalische Pestemal, hierzulande auch als Hamamtuch oder Fouta bekannt, erlebt seit einigen Jahren ein regelrechtes Revival. Von der Ägäis haben die eleganten Baumwolltücher längst den Sprung an die schönsten Badeorte der Welt geschafft. Doch was genau ist ein Hamamtuch? Und was macht ein Hamamtuch so besonders?

Die Geschichte des Hamamtuchs beginnt in den türkischen Badehäusern. Während das Hamam ursprünglich vor allem zur gründlichen Körperreinigung genutzt wurde, entwickelte sich das orientalische Dampfbad immer mehr zu einem Ort der Ruhe und Entspannung. Zu Beginn des Hamam-Rituals, erhält jeder Besucher ein Hamamtuch. Das feine, sehr saugfähige Baumwolltuch bleibt auf dem ganzen Rundgang ein treuer Begleiter. Frauen verwenden es zur Körperbedeckung, Männer benutzen es als Lendentuch. Damit die Tücher bequem um den Körper gelegt werden können, sind diese leicht grösser als herkömmliche Frottiertücher. In der Regel sind diese knapp zwei Meter lang und etwa einen Meter breit. Der Rundgang im Hamam verläuft anschliessend nach einem immer gleichbleibenden Ritual ab - nach dem Aufwärmen auf dem zentral positionierten Steinpodest und dem anschliessenden Dampfbad beginnt das eigentliche Reinigungsritual. Mit dem Kese (Peelinghandschuh) und der traditionellen Olivenöl-Seife wird die Haut porentief gereinigt und sanft gepflegt. Zum Abschluss der Zeremonie wird im warmen Nebenraum entspannt, Tee gereicht und Ruhe geboten.

Durch die Verwendung von reiner Baumwolle liegen die Tücher angenehm auf der Haut und sind besonders leicht und saugfähig. Sie trocknen besonders schnell und bringen nur gerade 300-500 Gramm auf die Waage. Damit wiegt ein Hamamtuch bei gleicher Grösser nur etwa einen Drittel eines herkömmlichen Frotteetuchs! Das Erkennungsmerkmal von Hamamtüchern sind die typischen Fransen. In traditionellen Handwerkbetrieben und Webereien werden diese Enden auch heute noch per Hand geknotet. Ein hochwertiges Hamamtuch kommt daher auch heute noch ohne eine einzige Naht aus! Die bei der händischen Herstellung entstehenden Ungleichförmigkeiten im Gewebe verleihen den Tüchern zusätzlich einen ganz besonderen und individuellen Charakter! Insbesondere im Südwesten der Türkei in der Gegend rund um Denizli gibt es auch heutzutage noch viele kleine, traditionelle Handwerksbetriebe welche hochwertigen Tücher von Hand produzieren. Die dafür notwendigen Fertigkeiten werden dabei von Generation zu Generation weitergegeben.

Die traditionsreichen Tücher sind heutzutage längst nicht mehr nur im Dampfbad oder in der Sauna anzutreffen. Seit einigen Jahren tritt eine neue Generation von Pestemal seinen Siegeszug an. Mit ausgefeilten Motiven, schönen Mustern und innovativen Materialien wie Bambus haben sich die Tücher mittlerweile zu einem Trend-Accessoire entwickelt. Gerade wer am Stand oder im Schwimmbad aus der Masse herausstechen will, liegt mit einem Pestemal genau richtig. Durch das geringe Gewicht lassen sich diese platzsparend in jeder Tasche verstauen. Dies macht die Tücher auch zu einem idealen Begleiter auf Reisen oder beim Sport. Egal ob am Strand, im Schwimmbar oder auf längeren Ausflügen – mit einem Hamamtuch liegst du immer richtig!                                                   

Baumwolle 100%